Jeder Patient wird dort abgeholt, wo er steht!

Hilfe, wenn der Rücken schmerzt - die MedX-Methode

Ein Bericht von Dörthe Krohn


Er ist staatlich geprüfter und zugelassener Heilpraktiker, kann Akupunktur-Nadeln setzen, Qi-Gong, Yoga und Autogenes Training. Er hat eine Ausbildung in traditioneller indischer Medizin, in Fußreflexzonentherapie, ist Meister verschiedener Kampfsportarten und ist über Glasscherben und Feuer gelaufen. Aber  wenn es darum geht, Kreuzschmerzen zu behandeln, ist er überzeugt von der MedX-Methode.

Dr. sc. hum.Thomas Draxler, Gesundheitswissenschaftler wohnt, lebt und arbeitet in einem Haus in Schaafheim bei Aschaffenburg. In seinem Institut für Gesundheit, in dem Esdo, Escrima, Kyusho und andere asiatische und europäische Kampfsportarten ihr Übungsfeld haben, steht  in der Praxis für Wirbelsäulentherapie und Komplentarmedizin eine große Kraftmaschine von irritierender Nüchternheit.

Auf dem Therapiegerät Platz zu nehmen, ist erst einmal angenehm, denn zwei Rollenpolster im Beckenbereich sorgen für Halt. Aber dann muss geschafft werden, um die Lumbal- und Cervicalextensoren, die kleinen Muskeln, welche die Wirbelsäule stabilisieren, herauszufordern. Durch die Fixierung von Gesäß, Knien und Oberschenkeln, also das Ausschalten der Hilfsmuskulatur, wird die Aktivität der Rückenmuskulatur gesteigert, und zwar durch eine bestimmte, mit Hilfe einer Computerdarstellung kontrollierbaren Vor- und Rückwärtsbewegung des Oberkörpers. Der Oberkörper hat individuell berechnete Gewichte zu ziehen und zu halten, bis eine gewisse Erschöpfung der autochthonen Rückenmuskulatur, der sogenannten Rückenstrecker, erreicht ist. 

Von dieser Trainingsmethode ist Thomas Draxler nicht zuletzt deshalb überzeugt, weil er die Wirksamkeit durch eine eigens durchgeführte Studie belegen kann. Drei Jahre lang, bis 2002, hatten 100 Beschäftigte der Deutschen Post unter fachlicher Anleitung von Thomas Draxler mit dem MedX-Gerät ihre Rückenmuskulatur gestärkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trainierten jeweils 18-mal 120 Sekunden und Wirbelsäulentherapeut Draxler dokumentierte den genauen Verlauf des Kräftigungsprozesses. Interessant für die Arbeitgeberin Deutsche Post war die Tatsache, dass die teilnehmenden Beschäftigten sich insgesamt gesünder fühlten und zusammen rund 1.100 Krankentage weniger als im Vorjahr meldeten.

Auch andere Studien in Deutschland, den Vereinigten Staaten und der Schweiz belegen gute Resultate durch die Rückenstärkung mit MedX bei Menschen mit chronischen Rückenschmerzen, etwa Bandscheibenproblemen. Wenn die Patientinnen und Patienten nach Therapieende mit einem regelmäßigen Krafttraining weitermachen, kann die in vielen Fällen signifikante Besserung dauerhaft erhalten und vorgesehene Operationen vermieden werden.

Auf Thomas Draxlers Visitenkarte findet sich das Shakespeare-Zitat: "An sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu". "Ich möchte nicht, dass sich meine Patienten schlecht fühlen müssen, weil sie mit einem gesundheitlichen Problem zu mir kommen", sagt Thomas Draxler.

Voraussetzung für den Erfolg ist Pünktlichkeit und die Bereitschaft, über die eigenen scheinbaren körperlichen Grenzen hinaus gehen zu wollen. Nach einer eingehenden Untersuchung erstreckt sich die Therapie über ca. 18 Sitzungen in einem Zeitraum von etwa drei Monaten und kostet durchschnittlich 500 Euro, die gesetzliche Krankenkassen nicht übernehmen. Während einer aufwärmenden Radtour auf dem Hometrainer kann der Alltag und Stress losgelassen werden. Der bei Dr. med. Oehling in Frankfurt ausgebildete und an der Universität in Florida geprüfte MedX-Therapeut nutzt die Zeit, um die Maschine individuell einzustellen. Nach der Arbeit mit der MedX-Maschine  werden an anderen Krafttrainingsgeräten im Schaafheimer Gesundheitsinstitut  weitere Muskeln und Muskelketten bewegt.

Ein MedX-Gerät ist teuer, aber nicht im Vergleich zu den Kosten für Operationen und Reha-Maßnahmen. Würden beispielsweise Altersheime mit einer kleinen Geräteeinheit ausgestattet werden, so die Überzeugung von Thomas Draxler, könnten die Krankenkassen sehr viel Geld sparen. Die Kräftigungstherapie ist in jedem Alter möglich und kann einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Selbstständigkeit im Alter leisten. Es wurde zudem nachgewiesen, dass das MedX-Training Menschen mit Osteoporose hilft, denn ein fehlender muskulärer Widerstand führt zu Knochenschwund. Dem kann mit der Gelenke und Bandscheiben schonenden medizinischen Kräftigungstherapie entgegengewirkt werden. 

Nachdem erstmals etwa vor hundert Jahren der schwedische Arzt Gustav Johann Wilhelm Zander erste heilgymnastische Widerstandapparate entwickelt hatte, konzipierte der US-Amerikaner Arthur Jones 1973 die ersten Trainingsgeräte, die die Muskeln während ihres Bewegungsablaufes trainieren konnten. 1987 stellte er auf einer orthopädischen Fachtagung den Prototyp einer Maschine vor, die genaue Messungen der Lumbalextensoren, d.h. die Messung der Kraft der Rückenstrecker, ermöglichte. 1990 stellte Jones sein wiederum weiterentwickeltes Gerät dem Schweizer Trainer Werner Kieser vor.

"Ein starker Rücken kennt keine Schmerzen" ist das Motto der seit den 90er Jahren europaweit wachsenden Marke Kieser Training,  das die Kräftigungstherapie in erster Linie als präventive Fitness anbietet.  Die medizinische Behandlung wird von ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten unter dem Namen MedX (Med steht für medical, X für exercise) durchgeführt. Einer von ihnen ist Thomas Draxler.


Unverbindliches Orientierungsgespräch:

Tel. 06073/740 64 64 oder 

 Email: instgesundheit@aol.com